Englischhorn (ab 1900)

Das Englischhorn ist ein transponierendes Instrument in F in Altlage, seine Entwicklung mäanderte zwischen gebogenen Instrumenten, Englischhornvorläufern mit Knick in der Mitte und geraden Instrumenten mit S-Bögen und Bechern in unterschiedlichsten Formen, bis der heutige Typ neben der französischen Oboe entwickelt wurde. Die Griffe sind nahezu die gleichen wie die Oboengriffe, allerdings klingt es eine Quinte tiefer als diese.


Deckelklappeninstrumente sind die häufigste Form, mit Halb- oder Vollautomatik.

Auch von diesem Instrument gibt es eine Wiener Variante, die sich in Aussehen, Tonumfang und Mechanik von der französischen Form unterscheidet.

Die Mechanik ist meist versilbertes Neusilber, der dreigeteilte Korpus besteht in der Regel aus Grenadillholz, auch hier gibt es Varianten aus anderen exotischen Hölzern sowie aus Kunststoff.

Charakteristisch sind der S-Bogen, auf den das Rohr gesetzt wird sowie der ei-oder birnenförmige Fuß des Instruments. Beides führt neben seiner tieferen Lage zu einem im Vergleich zur Oboe gedeckteren Klang.

Der Tonumfang beträgt kleines e bis etwa b’’. Das a’ liegt bei einer Frequenz von 440-444 Hz, je nach Instrument, S-Bogen und Mundstück.

Das Englischhornrohr ist 55-57 mm lang, je nach Grundstimmung des Instruments und S-Bogen. Die Englischhornhülse hat eine Länge von 27 mm und ist etwas weiter als die Oboe-d’amore-Hülse.

Pflege:

Zum Säubern des Instrumentes gibt es spezielle Englischhornwischer: Englischhornstabwischer, Englischhorndurchziehwischer oder Federn, zur Pflege des S-Bogens gibt es spezielle Bürstchen. Die Zapfenkorken sollten hier wie bei der Oboe mit Korkfett geschmeidig gehalten werden, die Mechanik kann mit Polier- und Silberputztuch gepflegt werden, für lange Haltbarkeit und leichtgängige Spielbarkeit des Englischhorns benötigt die Mechanik regelmäßig aber sparsam Mechaniköl, das nicht in Kontakt mit dem Holzkorpus geraten sollte.