Wie kann ich die Stecktiefe meines Fagottrohrs auf dem S-Bogen messen?

Stecken Sie das Fagottrohr auf Ihren S-Bogen, setzen Sie einen Finger am Rohrende auf den S-Bogen und messen die Strecke zwischen Fingerposition und S-Bogenspitze mit einem kleinen Lineal.

Die 1.Zwinge an meinem Fagottrohr sitzt locker. Was kann ich tun?

Überprüfen Sie den Zwingensitz der ersten Zwinge.

Unsere Philosophie zu diesem Thema heißt: keine zu feste erste Zwinge. Ein zu strammer Sitz kann die gesamte Schwingungsfähigkeit des Rohres einschränken. Jedoch können klimatische Schwankungen und unterschiedliche Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Meereshöhe dazu führen, dass der Zwingensitz sich ändert bzw. zu locker wird.

Die Zwinge ziehen Sie folgendermaßen nach:

Stecken Sie das Rohr auf Ihren Dorn, dann biegen Sie die erste Zwinge vorsichtig aufrecht. Greifen Sie die Zwinge mit Ihrer Zange (das kann eine kleine Kombizange sein, noch besser ist eine Zange mit glatten Greifbacken) an der Basis des verdrillten Drahtes, ziehen vorsichtig (1) und drehen dann in die Richtung, in die die Zwinge enger wird (2).

Um ein optimales Schwingen Ihres Fagottrohres zu gewährleisten, sollten Sie die Zwinge nicht zu stark nachziehen. Vor allem bei trockenen Rohren wird es dazu führen, dass die Rohrzwinge im eingeweichten Zustand zu eng sein wird. Drücken Sie jetzt die Zwingenenden in ihre Position.

Die Zwinge kann nur sehr wenige Male nachgezogen werden, da der Messingdraht durch zu häufiges Biegen brüchig und spröde wird. Verändern Sie die 2.Zwinge nicht, da das Rohr sich dann zu stark und gegebenenfalls unumkehrbar verändern kann.

Wie kann ich die Rohrspannung reduzieren?

Weichen Sie das Rohr gut ein. Danach setzen Sie das Rohr auf den Fagottdorn. Drücken Sie die 1.Zwinge mit einer kleinen Kombizange oder noch besser mit einer kleinen Zange mit glatten Backen vorsichtig soweit zusammen, dass die Spannung etwas nachlässt.

Probieren Sie das Rohr jetzt auf Ihrem Instrument aus, bevor Sie die Spannung zu stark reduzieren.

Was sind die Empfehlungen zur Stecktiefe?

Wir empfehlen in der Regel folgende Stecktiefen:

Moderne Instrumente:  Stecktiefe / Stimmung

Fagott     8 – 10 mm / a = 442-443 hz

Kontrafagott   12 – 15 mm / a = 442-443 hz

Kontraforte   14 – 17 mm / a = 442-443 hz

Heckelphon   11 – 14 mm / a = 442-443 hz

 

Historische Instrumente:

klassisches Fagott   10 – 13 mm / a = 430 hz

Barockfagott   11 – 15 mm / a = 415 hz

 

Sollten die Rohre zu weit auf dem S-Bogen stecken, kann der Sitz eventuell undicht sein.

Bei zu kurzer Stecktiefe stimmen Intonation und Grundstimmung meist nicht, außerdem hält das Rohr nicht so gut auf dem S-Bogen.

Welche Werkzeuge benötige ich zum Ausreiben?

Wenn Sie viel Ausreiben müssen, empfiehlt sich zuerst der Spiralausreiber, mit dem Sie die besten Ergebnissen erzielen, indem Sie gleichmässig und zügig in Uhrzeigerrichtung drehen und den Ausreiber dabei nur leicht in das Fagottrohr drücken. Wenn Sie die richtige Ausreibetiefe erreicht haben, können Sie den Längenanschlag jetzt richtig justieren, damit alle Ihre Rohre mit der richtigen Stecktiefe ausgerieben werden können. Wenn Ihr Ausreiber nicht mehr scharf genug ist, wird das Rohr nicht mehr dicht auf dem S-Bogen sitzen. Achten Sie also darauf, nur mit einem scharfen Spiralausreiber zu arbeiten. Nach dem Spiralausreiber sollten Sie das gut durchgetrocknete Rohr mit dem Diamantausreiber nachreiben.

Wie reibe ich mein Fagottrohr richtig aus?

Idealerweise sollte das Rohr trocken sein. Verwenden Sie einen Diamantausreiber, der für Korrekturarbeiten und den Feinausrieb bestens geeignet ist. Drehen Sie den Ausreiber gleichmässig und ohne viel Druck in beide Richtungen. 

Säubern Sie das Rohr danach mit einem Bürstchen oder pusten Sie es gut aus, wenn Sie kein Bürstchen haben. Kontrollieren Sie zwischendrin die Stecktiefe auf Ihrem S-Bogen.