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Wie lege ich eine Zwinge an meinem Oboenrohr an?

Nehmen Sie ein fingerlanges Stück dünnen Zwingendrahts (0,3 mm) und halten es im Verhältnis 1 zu 2 an Ihr Mundstück, ca. 4 mm oberhalb der Wicklung. Nun legen Sie die längere Drahtseite über das Rohr.

Danach legen Sie den Draht einmal um das Rohr

und  verdrillen die Enden 3-4 mal.

Dann nehmen Sie eine kleine Drahtzange, greifen die Wicklung nahe des Rohres und schließen mit weiteren Drehbewegungen die Zwinge.

Ich finde übrigens, dass der Draht besser sitzt, wenn jetzt gegen die Uhrzeigerrichtung gedreht wird. Linkshänder sollten diese Schritte natürlich für sich anpassen, also spiegelverkehrt arbeiten.

Der Draht sollte nicht überlappen, nur direkt unter den verdrillten Drahtenden.

 Die Zwinge sitzt normalerweise 4 mm über der Rohrwicklung. Sie darf nicht zu fest sitzen, um das Rohr nicht einzuschnüren oder die Rohrschwingung zu behindern.

Sitzt die Zwinge höher (bei 5 mm), kann man die Spannung des Rohres besser reduzieren.

Sitzt die Zwinge tiefer (unter 4 mm), gibt es mehr Spannung.

Die 1.Zwinge an meinem Fagottrohr sitzt locker. Was kann ich tun?

Überprüfen Sie den Zwingensitz der ersten Zwinge.

Unsere Philosophie zu diesem Thema heißt: keine zu feste erste Zwinge. Ein zu strammer Sitz kann die gesamte Schwingungsfähigkeit des Rohres einschränken. Jedoch können klimatische Schwankungen und unterschiedliche Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Meereshöhe dazu führen, dass der Zwingensitz sich ändert bzw. zu locker wird.

Die Zwinge ziehen Sie folgendermaßen nach:

Stecken Sie das Rohr auf Ihren Dorn, dann biegen Sie die erste Zwinge vorsichtig aufrecht. Greifen Sie die Zwinge mit Ihrer Zange (das kann eine kleine Kombizange sein, noch besser ist eine Zange mit glatten Greifbacken) an der Basis des verdrillten Drahtes, ziehen vorsichtig (1) und drehen dann in die Richtung, in die die Zwinge enger wird (2).

Um ein optimales Schwingen Ihres Fagottrohres zu gewährleisten, sollten Sie die Zwinge nicht zu stark nachziehen. Vor allem bei trockenen Rohren wird es dazu führen, dass die Rohrzwinge im eingeweichten Zustand zu eng sein wird. Drücken Sie jetzt die Zwingenenden in ihre Position.

Die Zwinge kann nur sehr wenige Male nachgezogen werden, da der Messingdraht durch zu häufiges Biegen brüchig und spröde wird. Verändern Sie die 2.Zwinge nicht, da das Rohr sich dann zu stark und gegebenenfalls unumkehrbar verändern kann.