Das Fagott ist ein Blasinstrument. Genauer gesagt gehört es in die Kategorie der Holzblasinstrumente. Es ist eng mit der Oboe und auch der Klarinette verwandt. Der Begriff Fagott ist dem Italienischen entlehnt und bezeichnet die gebündelte Bauweise (ital. 'fagotto'= Bündel). Der englische Name 'Bassoon' weist auf die tiefe Lage des Fagott hin. Zur Familie der Fagotte gehört das höher klingende Fagottino. Es ist kleiner und leichter als das normale Fagott, ermöglicht bereits Kindern, das Fagott spielen zu erlernen und ist daher als ein spezielles Angebot für junge Musiker zu sehen. Das Kontrafagott erklingt wie auch der Kontrabass in der 16-Fuß-Lage.

Im 19. Jahrhundert wurde die Basis unseres modernen deutschen Fagotts gelegt. Der Fagottist Karl Almenräder und der Instrumentenbauer Johann Adam Heckel revolutionierten das seitdem aus Holz (Ahorn) gefertigte Instrument. Während parallel dazu in Paris das aus Palisander bestehende 'Basson' (Buffetsystem) schrittweise für das Orchester weiterentwickelt wurde. Heute wird weltweit (abgesehen von Frankreich und einigen romanischsprachigen Ländern) das Heckelsystem gespielt. Die Mechanik der Fagotte ist umfangreich. Sie besteht aus 22 bis 27 vernickelten, versilberten oder vergoldeten Klappen. Die historischen Fagotte, die Ihren Einsatz in der Musik des Barock, der Klassik und der Romantik haben, kommen dagegen mit deutlich weniger Klappen aus.

Heutzutage ist das Fagott in jedem großen Orchester gesetzt, in der Regel sind es sogar zwei Fagotte. Man findet es außer im großen Orchester auch in der Kammermusik und in vielen weiteren Besetzungen wie z.B. als Duo (Fagott und Klavier), Quartett oder der historischen Oboe Band. 

Das Fagott ist nicht in einem Stück gebaut (wie z.B. die Geige oder die Gitarre), sondern wird aus mehreren Teilen zusammengesetzt (Bassröhre, Stiefel und Flügel). Das Instrument wird komplettiert durch den S-Bogen. Auf diesen wird das etwa 56 mm lange Rohrblatt (genauer: Doppelrohrblatt) aufgesteckt. Der Daumenhalter wird seitlich am Stiefel des Fagott befestigt. Zum Spielen benötigt man weiteres Zubehör, wie z.B. einen Tragegurt. Die Standhöhe des Fagott beträgt ungefähr 1,34 m. Die Röhre ist insgesamt etwa 2,55 m lang. Die Grundstimmung ist C, Stimmtonhöhe a’’=440-444 Hz. Der Klang des Fagott ist sonor in der Tiefe. Hoch gespielt entspricht es im Gesang einem Tenor.

Das moderne Fagott ist ein Instrument mit einem großen Tonumfang. Er reicht vom Kontra A oder B bis e’’. Professionell gespielt sogar bis as’’, notiert im Bass, Tenor- und Violinschlüssel. Im Vergleich dazu reicht der Tonumfang des Kontrafagott von Subkontra A oder B bis zum a oder sogar c’

Weitere Informationen zur Geschichte des Fagott finden Sie im gleichnamigen Buch von Sebastian Werr 'Geschichte des Fagott' (Link).

Pflege:
Flügel und Stiefel des Fagott sind zwar mit Kautschuk ausgegossen, sollten aber dennoch nach dem Spielen mit Flügelwischer und Stiefelwischer ausgewischt werden. Für den S-Bogen gibt es einen S-Bogenwischer oder eine S-Bogen-Bürste. Bekorkte S-Bögen und Zapfen sollten regelmäßig gefettet werden.