Oboe (ab 1900)


Die moderne Oboe, ein Sopraninstrument, wurde in ihrer heutigen Form Ende des 19. Jahrhunderts in Frankreich als Conservatoire Modell entwickelt. Diese französische Oboe wird heute fast überall (Ausnahme: Wiener Oboe) gespielt.

Es gibt Ringklappen- und Deckelklappenoboen, wobei Deckelklappenoboen heute durch die komplette Abdeckung der bis zu 23 Tonlöcher als einfacher spielbar gelten.

Außerdem gibt es die Unterscheidung zwischen Halb- und Vollautomatikoboen.

International werden vor allem Halbautomatikinstrumente gespielt, hier sprechen weniger anfällige Mechanik, günstiger Preis und die mögliche Verwendung neuer Spieltechniken (Neue Musik) für die Halbautomatik.
Die vollautomatischen Oboen sind durch vermehrte mechanische Klappenkopplungen etwas einfacher zu spielen, wobei viele OboenspielerInnen den Wechsel zwischen den Systemen durch erhöhten Übeaufwand gut vollziehen können.
Die Mechanik wird häufig aus versilbertem oder vergoldetem Neusilber, einer sehr robusten Kupfer-Nickel-Zink-Legierung gefertigt.

Für den dreiteiligen Korpus wird neben dem schwarzen Grenadillholz auch Kunststoff oder Kompositmaterial aus Holz und Kunststoff eingesetzt, außerdem auch andere exotische Palisanderarten wie Rosenholz, Veilchen/Königsholz oder Cocoboloholz .

Der Tonumfang professioneller Instrumente beträgt kleines b bis ungefähr a’’’, bei Schülerinstrumenten mit weniger Klappen b oder h bis es’’’, e’’’ oder f’’’. Die Grundstimmung ist C, die Frequenz von a’ liegt bei 440-444 Hz, je nach Instrumentenmodell und Mundstück.

Die Mundstücke haben i.d.R. eine Länge von 70 mm bis 72 mm, sie bestehen aus Hülse (45-48 mm Länge) und Fasson. Mit der Länge des Mundstückes kann die Grundstimmung des Instrumentes beeinflusst werden, denn je länger oder breiter das Mundstück ist, desto tiefer wird das Instrument klingen.